Das Wohlergehen der Patienten fördern, Beschwerden lindern, den Organismus stabilisieren und ärztliche Behandlungen mithilfe von Massage oder Bewegungstherapien unterstützen – all das fällt unter den Aufgabenbereich eines Masseurs oder medizinischen Bademeisters. Mithilfe anerkannter Massagetechniken und Methoden sorgen Masseure für wohlige Entspannung und beheben Störungen des Bewegungsapparates auf nachhaltige und schonende Art und Weise.
Doch wie qualifiziert man sich für diesen vielerorts gefragten Beruf? Welche Inhalte erwarten die Teilnehmer einer Umschulung?
Die Umschulung zum Masseur – Ausbildungsstruktur und Inhalte
Wer den Beruf des Masseurs oder medizinischen Bademeisters ergreifen und einen anerkannten Berufsabschluss erwerben möchte, kann die entsprechende Qualifikation im Rahmen einer 2-jährigen Ausbildung erlangen. In einer Kombination aus theoretischen und praktischen Einheiten erlernen Auszubildende unter anderem medizinische Grundlagen
der Massage, bekommen relevante Aspekte der Krankheitslehre vermittelt, erwerben Grundwissen zu medizinischen Bädern und erproben schwerpunktmäßig verschiedene Massagetechniken und -therapien in Theorie und Praxis. Der Fokus liegt hierbei sowohl auf Sport- als auch auf medizinischen und Wellnessmassagen. Ergänzt werden diese Inhalte um die Themen Anatomie, erste Hilfe, psychologische Grundkenntnisse und Strahlentherapie. Auf dieser Basis erwerben Masseure die nötigen Kompetenzen,um mögliche Behandlungsmöglichkeiten für ihre Patienten individuell auswählen, durchführen und evaluieren zu können.
Teilnahmevoraussetzungen und Zielgruppe der Umschulung
Um eine Ausbildung oder Umschulung zum Masseur beginnen zu können, müssen Bewerber entweder einen Haupt- beziehungsweise höheren Schulabschluss mitbringen oder aber einer zweijährige Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Darüber hinaus wird zur Einstellung eine ärztliche Bescheinigung verlangt, die die gesundheitliche Eignung zur Ausführung des Berufs bestätigt.
Ob die Umschulung infrage kommt, sollte über diese Voraussetzungen hinaus von den persönlichen Berufsvorstellungen und -präferenzen abhängig gemacht werden. Masseure sollten gerne Menschen helfen, sich für therapeutische Tätigkeiten interessieren, körperlich und psychisch belastbar sein und nicht zuletzt einfühlsam auf die individuelle Befindlichkeit ihres Gegenübers eingehen können.
Anbieter und Kosten einer Umschulung
Aufbauend auf ein Praktikum an einer Einrichtung des Gesundheitswesens können sich angehende Masseure an speziellen Schulen bewerben, die sich unter anderem auf den Seiten des Verbandes Physikalische Therapie – Vereinigung für die physiotherapeutischen Berufe e.V. recherchieren lassen. Den Internetseiten der Schulen kann man auch etwaige Schwerpunkte der Ausbildung entnehmen.
Die Ausbildung wird grundsätzlich nicht vergütet. Teilweise sind jedoch Schulgebühren zu zahlen. Diese werden allerdings auf Antrag teilweise von der Bundesagentur für Arbeit übernommen.
Der Ablauf einer Umschulung
Eine Ausbildung zum Masseur beinhaltet in der Regel einen schulische Teil und praktische Abschnitte, bei denen die Teilnehmer unter anderem im Rahmen von Praktika beispielsweise in Krankenhäusern tätig sind. Der schulische Unterricht wird je nach Anbieter in Form von täglichen Präsenzstunden oder auch mittels Online-Plattformen als Fernlehrgang organisiert. Findet ein Teil des Lernens online statt, wird diese Unterrichtsform häufig durch Blockveranstaltungen am Ausbildungsort ergänzt.
Die anerkannte Umschulung zum Masseur endet mit einer Abschlussprüfung, die sich aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil zusammensetzt.
Berufsaussichten für Masseure
In Zeiten des zunehmenden Gesundheitsbewussteins haben Masseure vielfältige Möglichkeiten, ihre Kompetenzen einzubringen. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Masseur stehen Berufseinsteigern verschiedene Arbeitsstätten, die im Bereich des Gesundheitswesens agieren, offen. Neben Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen, Altenheimen, Massage- und Physiotheraphiepraxen sowie Gesundheitszentren können Masseure unter anderem auch im Wellness- und Spa-Bereich eines Hotels tätig werden oder das Angebot eines Fitnessstudios bereichern. Je nach Arbeitsort gehören dann die persönliche Betreuung und Behandlung von Patienten oder auch das Anbieten von Wellnessdienstleistungen zu den Schwerpunkten des Masseurs.
Weiterbildungschancen und Karrieremöglichkeiten
Masseure können sich auf Grundlage ihrer Ausbildung in verschiedenen Richtungen weiterqualifizieren. Wer sein Wissen vertiefen und sich in einem bestimmten Feld spezialisieren möchte, kann etwa an entsprechenden Fortbildungen zu den Themen Sportmassage, Lymphdrainage, Ayurveda, Fußreflexzonenmassage oder Sauna teilnehmen.
Im therapeutischen Bereich liegt darüber hinaus die gegebenenfalls berufsbegleitende Ausbildung zum Physiotherapeuten nahe. Sie kann meist in verkürzter Zeit binnen 2 Jahren absolviert werden. Andere mögliche Schwerpunktsetzungen bietet eine Weiterbildung zum Fitnesstrainer oder eine Qualifizierung im Bereich Gesundheitsmanagement.